Audio am Raspberry PI

Da stecke ich mal einen passiven Lautsprecher in die Buchse eines Raspberry PI 2 und erschrecke bei den erklingenden Kratz- und Störgeräuschen.

Der RPI überträgt nämlich auch Videodaten über diesen Stecker … und ich dachte, ich muss diese wegfiltern.


Spoiler: Es lag am Stecker.
Und eigentlich war meine ganze Aktion nur eine Spaßübung.

Unsere 3.5mm Audiostecker sind zwar “meistens” einheitlich aufgebaut wenn es um Audio geht, es gibt aber auch ein paar Ausnahmen.

In der simpelsten Variante gibt es nur zwei Kontakte, wobei die Hälfte der Spitze den Mono-Ton überträgt und am restlichen Schaftkontakt die Masse (Ground) liegt.
Also: <=====mono=====|=====ground=====####------------Device

Dann kann man die Spitze in linken und rechten Kanal unterteilen (links ist ganz vorne) gefolgt vom Ground.
Also: <=left=|=right=|=====ground=====####------------Device

Und schließlich kann man auch einen Ring vom Ground abschotten und “was anderes” wie das Mikrofon oder eben Video darüber übertragen.

Das heißt also vom Steckerplastik bis zur Spitze liegen 4 Ringe, nämlich:

  • Links (Spitze)
  • Rechts
  • Ground
  • Mikrofon/Video

Also: <=left=|=right=|=ground=|=micro=####------------Device

Wenn man jetzt einen Stecker mit 3 Kontakten (L,R und Ground) hat und dieser in eine 4-polige Buchse gesteckt wird, sollte der Chip die Überbrückung zwischen den beiden Kontaktringen feststellen und die optionale Übertragung ausschalten (bzw. ist die dann sowieso kurzgeschlossen).

Doch da bei meinem alten Lautsprecher furchtbares Kratzen auftrat, dachte ich, dass da was nicht korrekt funktionierte und so beschloss ich, aus ein paar alten Teilen einen “modularen” Stecker zu basteln um ausprobieren zu können, welcher Kontakt was überträgt.

Und somit verlötete ich 4 Litzen mit einem 4-poligen 3.5mm Stecker und am anderen Ende mit Pinsteckern. Dann packte ich noch eine 3-polige Audiobuchse auf eine Protoplatine zusammen mit einer Doppelpinbuchsenreihe.

RPI audio adapter

Die 3.5mm Buchse passte nur verdreht auf die Platine … aber zum Ausprobieren ist das OK.

Kaum hatte ich meinen Adapter zwischen Raspberry PI und Lautsprecher geschaltet und nur die 3 relevanten Pins verbunden, kamen klare Töne aus dem Gerät und meine Mission war damit erfüllt.

Mit den Steckern konnte ich noch ein bisschen herumspielen und feststellen, was ich alles “verdrehen” konnte.

Am Ende stellte ich jedoch mit anderen Kopfhörern und Lautsprechern fest, dass ich diese auch direkt am Raspberry PI nutzen konnte, ohne dass Störungen hörbar wurden.
Der Grund war denkbar einfach: Der Stecker passte offenbar nicht ganz genau in die Buchse und so kam es offenbar auch zu anderen Überbrückungen. (Auch das 3D-gedruckte Gehäuse war daran etwas beteiligt.)
Mit etwas Gewalt konnte ich den Stecker temporär so fest einschieben, dass er auch ohne Adapter direkt klangrein arbeitete.

Fazit

Auch wenn es Alternativen gibt, so ist das kleine Adapterchen gar nicht mal so unpraktisch. Ich fände es generell super, wenn man bei allen Kabeln die einzelnen Kanäle aus- und einschalten bzw. auch umstecken könnte.

Zumindest habe ich gelernt, dass die Audio Pin-Belegung des Raspberry PI doch nicht vom Standard abweicht, was ich anfangs fälschlich annahm.
Nun könnte ich den RPi auch “lautstark” mitteilen lassen, woran er gerade arbeitet.
… doch das ist eine andere Geschichte.

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Wenn sich eine triviale Erkenntnis mit Dummheit in der Interpretation paart, dann gibt es in der Regel Kollateralschäden in der Anwendung.
frei zitiert nach A. Van der Bellen
... also dann paaren wir mal eine komplexe Erkenntnis mit Klugheit in der Interpretation!