IDE SSD HDDs: Moderne Festplatte für gestern

Mechanische Festplatten haben einen Nachteil: Ihre Bauteile nutzen sich mechanisch ab. Das passiert natürlich bei allen Medien, aber bei durch Motoren angetriebenen rotierenden Scheiben, geht gerne mal die Schmierung aus oder Wärme und Abrieb führen zu Materialrissen.

Aus diesem Grund wird meine Sammlung an Festplatten für den alten ATAPI/IDE Bus langsam geringer.

Alle paar Jahre beim “Durchtesten” startet eine Platte weniger und neue Modelle werden heute kaum mehr produziert.

Also wie zur Hölle soll ich meinen 80486 im Jahr 2030 noch betreiben?


Eine meiner letzten China-Bestellungen kam nach über einem Monat Wartezeit endlich bei mir an um mich um Hardware zu bereichern, die in unseren Breiten einfachen nicht zu kriegen war:

Kleine SSD-Festplatten mit P-ATA IDE Anschluss. IDE SSD

Diese kleinen Teufelchen sehen wie Steckkarten bzw. alte Gameboy Advance Module aus und werden direkt in den IDE Port am Mainboard gesteckt und nicht wie klassische Festplatten per 40-poligem Kabel verbunden.

Und damit ich meine alten Computer aus meiner Jugend auch noch weiter hin und wieder mal einschalten kann um in schönen Erinnerungen zu schwelgen, habe ich 4 Stück davon bestellt.

256 MB und 512 MB für die 80486 Generation mit DOS, Windows 3.X, und Windows 95. Sowie einmal 2 GB und 4 GB für die Pentium-Familie (mit AMD und Cyrix).

Das 2 GB Modul wurde natürlich sofort in den alten Cyrix Media GX gesteckt, der nun 10 Jahre regungslos in der Ecke stand … und siehe da, die alte Socke startete hoch als wäre seit 1997 keine Woche vergangen.

Wie damals üblich wurden 3 primäre Partitionen erstellt und dann DOS mit Win 3.11, einmal Windows 95B und einmal NT 4 Workstation installiert.

Tja … was soll ich sagen. Ich weiß, dass es heute keinen rationalen Sinn ergibt, diese “Windows-Altlasten” wo zu installieren, doch einmal im Jahr erfreue ich mich eben an solchen Nostalgie-Installationen.

Und mit den IDE-SSDs sollte wieder garantiert sein, dass diese Tradition noch einige Jahre weiter aufrecht erhalten werden kann.

Schließlich ist es eben doch was anderes eine “echte Maschine” hochzufahren, als nur eine VM anzuwerfen.

Alleine das Test-Geräusch des Disketten-Laufwerks beim Einschalten macht es den Aufwand wert.


Fazit: Die Hardware ist - so weit ich das bisher sagen kann - voll in Ordnung. Das BIOS erkennt die eingesteckten Karten automatisch und auch die alten Betriebssysteme machen keine Schwierigkeiten.

Ich gebe aber zu, dass ich mir schnellere Reaktionszeiten erwartet habe und weiß nun nicht, ob entweder die IDE-SSDs etwas träge sind, oder ob der IDE Bus den Flaschenhals darstellt.

Tatsächlich werden wir heute von modernen SATA SSDs extrem verwöhnt, die 5 GB große Betriebssysteme in wenigen Sekunden laden können … eine Leistung die auch moderne Magnetscheiben-Festplatten nicht hinbekommen.
Da wirkt es etwas mühsam zu beobachten, dass Windows NT 4 mit einer Größe von 200 bis 300 MB trotz SSD länger zum Starten braucht als Windows 10.

Daher heißt es heute einmal:

Früher war eben doch nicht alles besser .

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Wenn sich eine triviale Erkenntnis mit Dummheit in der Interpretation paart, dann gibt es in der Regel Kollateralschäden in der Anwendung.
frei zitiert nach A. Van der Bellen
... also dann paaren wir mal eine komplexe Erkenntnis mit Klugheit in der Interpretation!