Odroid X2

Vor 12 Jahren wollte meine damalige Firma weg von X86 und Windows Embedded hin zu ARM und Linux.
Und zufällig habe ich heute in meiner Rumpelkiste genau das Development-Board gefunden, welches fast zum Produkt geworden wäre:
Ein Odroid X2


Im Jahr 2013 war der Raspberry PI 1 mit seinem einen Kern mit 700 MHz zwar toll um “ein bisschen” Linux “zu machen” … aber für richtige Rechenoperationen war er deutlich zu schwach.

Das galt besonders für Bildverarbeitung welche damals von Interesse war. Also machten sich Kollegen auf die Suche nach anderen kleinen SoC Boards und stießen auf die Odroid Serie des Koreanischen Unternehmens Hardkernel

Der ODROID X2

Die 4x 1.7 GHz ARM Cortex-A9 CPU ließ den RasPi klar hinter sich und konnte auch mit 2 GB RAM und einem Mali-400 3D Grafikchip punkten.

Nicht ganz unerheblich war auch die Möglichkeit mit einem EMMC Chip zu arbeiten, die in Sachen Performence die üblichen MicroSD Karten überholten, was bei häufigen Zugriffen durchaus ein Thema war.

Wir nutzten damals ein angepasstes Ubuntu und ich erinnere mich, dass dieses aus dem Hause linaro.org stammte.

Odroid-X2

Heute ist das Board bereits lange “Geschichte”, doch vielleicht findet man in den Archiven der Hersteller sogar noch die Basis, die wir damals nutzten:
releases.linaro.org/archive

Odroid-X2-back

Software Update

Um zu sehen, ob das Board noch einsatztauglich ist, habe ich im Archiv von wiki.odroid.com gesucht und fand sogar ein aktualisiertes Ubuntu 14.04 Image, doch die Downloads waren alle nicht mehr verfügbar.

Doch über den Dateinamen fand ich das Image-Verzeichnis odroid.in/ubuntu_14.04lts und lud mir unmittelbar das ubuntu-14.04.2lts-lubuntu-odroid-x2-20150224.img Image herunter.

Das 5 GB große Abbild beinhaltet eine vollständige X11-Umgebung mit Standard Software. Der interne Name von Ubuntu 14 ist Trusty und als Compiler wird die alte GCC 4.8 eingesetzt.

Nach dem üblich apt-get update && apt-get upgrade wollte ich auf die nächste LTS-Version von Ubuntu wechseln. Ubuntu 16.04 ist auch bekannt als Xenial und so musste ich nur int /etc/apt/sources.list und in den Unterverzeichnissen mit weiteren Download-Listen den Token trusty durch xenial ersetzen.

Danach startete ein apt-get update gefolgt von apt-get dist-upgrade die Installation der nächsten OS-Version.

Doch leider war das ein totaler Fehlschlag und das System war nicht mehr startbar. Dieses Schicksal erleiden viele ARM-Boards, die keinen neuen Kernel erhalten und Upgrades auf neue Distros daher versagen.

Fazit

Ein weiteres Stück Geschichte wird hiermit ein meine Sammlung aufgenommen. Ich finde es echt schade, dass Linux-Kernel und Distributionen so schnell das Ende einer Hardware einläuten können.

Hier sehen wir erst wie unglaublich wertvoll das Raspberry-PI Projekt ist, welches auch heute noch aktualisierte Software für Hardware von vor über 10 Jahren herausbringt.

Odroid produziert bis heute neue SoC Boards und stellt damit eine Alternative zu anderen Herstellern wie Radxa oder der Orange PI Familie dar.

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Wenn sich eine triviale Erkenntnis mit Dummheit in der Interpretation paart, dann gibt es in der Regel Kollateralschäden in der Anwendung.
frei zitiert nach A. Van der Bellen
... also dann paaren wir mal eine komplexe Erkenntnis mit Klugheit in der Interpretation!