Ich schau dir in die Augen, ...
« | 08 Jan 2023 | »Das tolle an den Spielzeugen von James Bond war damals (vor Jahrzehnten),dass es Alltagsgegenstände wie Kugelschreiber waren, die hoch technisch ausgestattet waren.
Es war Science-Fiction, weil
man so etwas nicht oder nur sehr schwer bauen konnte.
Doch heute passen Chips auf wenige Quadratmillimeter und stellen an ganz
neuen Orten ihre Dienste bereit.
Ich bleibe bei meiner Aussage:
Ich brauche keine Brille, ich brauchte nur ein größeres Display.
Und zum Glück leisten mir meine schwer geprüften Augen immer noch gute Dienste … doch das wird vielleicht nicht immer so sein.
Um so lustiger finde ich es, wenn ich mir eine Fake-Brille aufsetze und mitverfolge, wie ich von Arbeitskollegen nicht mehr erkannt werde. (Clark Kent lässt grüßen).
Und es ist auch interessant einmal zu erleben, wie sich ein Brillenträger so fühlt. Denn selbst die mir nun gut vertraute FFP2-Maske, die mir keine Probleme macht, erweist sich als lästig, wenn man im Bus auf das Brillenglas “hinauf atmet”, womit die Brille sofort beschlägt.
Und dann haben diese unter-20-Euro-Gläser noch eine Zusatzfunktion.
X Megapixel Kamera und Mikrofon
Unglaublich aber wahr, doch in dem etwas dickeren Bügel ist ein Kamerachip samt Micro-SD Kartenmodul verbaut. Ich kann also im 007-Stil durch die Straßen schlendern und dabei die Umgebung mitfilmen.
Ein Mikrofon kann parallel zum Videostream auch noch Laute aus der Umgebung aufzeichnen. Die Qualität ist natürlich nicht “berauschend”, aber ausreichend um Gespräche mitaufzeichnen zu können.
Gesteuert wird die kleine Kamera über einen Knopf an der Innenseite des
Bügels.
Steuerung
Mit einem längeren Druck auf die Taste (3+ Sekunden) wird das Modul eingeschaltet und eine rote LED erscheint sichtbar im Blickfeld der Brille, um den Stand-By Modus anzudeuten.
Mit einem kurzen Druck auf die Taste können nun Fotos gemacht werden, die auf die eingelegte SD-Karte gespeichert werden.
Hält man die Taste knapp 3 Sekunden gedrückt, wird der Video-Modus aktiviert. Die LED blinkt kurz rot dann blau und erlischt dann. Nun werden Videodateien samt Audio aufgezeichnet und auf die Karte geschrieben.
Ein kurzer Tastendruck beendet die Aufnahme und schaltet wieder in den Stand-By Modus (rote LED leuchtet) zurück.
Hält man die Taste 5 Sekunden gedrückt, wird das Kameramodul wieder ausgeschaltet und die LED erlischt.
Datenspeicherung
Die Videos werden mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixel bei 30 fps und 8 KHz Audioabtastung gespeichert. Als Format dienen klassische AVI Dateien, wobei die Video-Frames als MJPEG vorliegen und die Tonaufzeichnung im unkomprimierten PCM-Format kodiert ist.
Die Videos werden in festen Intervallen als neue Dateien gespeichert,
bei mir sind 5 Minuten konfiguriert.
Eine 5-Minuten-Videodatei belegt dabei zwischen 600 und 700 MB.
Und ich konnte mit einer vollen Akkuladung 16 Videodateien aufzeichnen, bevor
sich die Brille ausschaltete, womit 80 Minuten erreicht werden konnten.
Auf der Unterseite des Bügels befindet sich auch ein USB-Anschluss, über den der Brillenakku geladen werden kann (Rot blinkende LED während der Ladung, Blaue LED wenn voll). Außerdem wird bei einer Verbindung mit dem PC der Inhalt der SD Karte angezeigt und man kann Videos und Bilder auf den Computer verschieben.
Fazit
Dieses interessante Spielzeug verändert gerade meine Sichtweise auf die Welt. Denn ich lerne hiermit, wie leicht es ist, Menschen unbemerkt zu überwachen und Daten aufzuzeichnen.
Wer weiß wie oft ich nun schon “gefilmt” wurde und wie bzw. wo diese Daten
benutzt werden.
Und auch ich muss mir nun die Frage stellen, wann dich die Brille
einschalten will, darf und soll.
Eine Busfahrt und eine Autofahrt habe ich schon mal aufgenommen und muss leider feststellen, dass Gehbewegungen die Aufnahme schwer stören. Außerdem filmt die Brille leicht nach oben und man muss den Kopf senken um Menschen in der Umgebung gut einfangen zu können, ansonsten sieht man nur ihre Köpfe oder weniger.
Wenn man aber ruhig sitzt oder steht liefert die Brille verhältnismäßig gute Bilder und Videos. Die können zwar bei weitem mit einem Smartphone nicht mithalten, sind aber für diese minimalistische Hardware scharf und aussagekräftig … solange man eben nicht weitergeht.
Als Fake-Brille werde ich das Teil also noch häufiger tragen. Wie oft ich sie einschalten werde … tja, das muss ich mir noch gut überlegen.
Nachtrag
Alles Wichtige steht natürlich auch in der Produktbeschreibung: