PIPO W12 Upgrade auf Windows 11

Schon seit Monaten steht ein Update im Raum, doch bisher wurde es immer wieder verzögert. Mein ARM64 Tablet PIPO W12 lief bisher brav mit Windows 10, doch seit Visual Studio 2022 für ARM64 ist Windows 11 attraktiv geworden.

Seit dem Jahreswechsel schlägt Microsoft selbst das Upgrade vor.


Windows Upgrades auf ARM64 sind etwas Neues, denn da Windows 10 das erste ARM64 OS von Microsoft war, gab es bisher kein “neueres” OS.
Doch genau wie auf X64, war die Strategie eine sehr sehr seltsame.

Auch meine anderen PCs machten diese seltsame Phase durch, dass kurz nach dem Erscheinen von Windows 11 der Upgrade Assistent sofort parat war und die Installation anbot.
Damals verweigerte ich und verblieb bei einer einzigen Win11-Test-Installation in einer virtuellen Maschine.

Wochen später änderte sich dann der Assistent und meinte, dass meine Hardware nicht zum Upgrade auf Windows 11 bereit war. (Es handelte sich um einen Core i3, der eigentlich als Minimum reichen sollte).
Beim PIPO Tablet war das ähnlich, es wurde kurz “generisch” angeboten, dann mit einem Inkompatibilitätsverweis verweigert und seit kurzem erstrahlt wieder der grüne Haken, der das Gerät als Windows 11-kompatibel einschätzt.

Natürlich hätte ich (parallel zu meinen dot-1-mini-PC Installationen) einfach selbst eine neue Windows 11 Installation einleiten können, doch einen gravierenden Unterschied gibt es:

Ich besitze nur Windows 11 IoT für ARM64 in meiner MSDN Subscription, das Tablet kam jedoch mit einem Windows 10 Pro.

Ich kann also nicht die üblichen Windows 11 Home oder Pro ISO Images für ARM64 beziehen, sondern nur die etwas anders aufgebauten IoT Varianten.

Mit dem nun vorgeschlagenem Upgrade hoffte ich also die mir sonst nicht zugängliche Windows 11 Home ARM64 Version zu bekommen.

Update Installation

Der Download und die erste Installationsphase verliefen recht zäh und dauerte über eine Stunde.

Doch danach lief die Windows 11-Upgradeinstallation ganze regulär an. Erst lief die Hintergrundinstallation in der aktuellen Sitzung und dann wurde zum Neustart aufgefordert.

Während des Neustarts wurde das System ausgetauscht und nach einigem Warten erschien dann die übliche Windows 11 Login-Maske.
Auch hier dauerte der erste Login wieder recht lange, doch am Ende war die Installation erfolgreich abgeschlossen wurden.

Auf den ersten Blick war das Upgrade ein voller Erfolg. Ich deinstallierte das alte übernommene Visual Studio X64 und ersetzte es doch Studio 2022 ARM64 und an der Stelle hätte alles in perfektem Zustand enden können.

Kein Touchscreen

Allerdings hatte ich die Neuinstallation ausschließlich über die Tastatur und Maus bedient, die einwandfrei funktionierten. Als ich jedoch das Tablet hochhob und über den Touchscreen bedienen wollte, erfolgte keine Reaktion.
Offenbar war der Touchscreen Treiber nicht korrekt übernommen worden.

Und leider konnte ich auch nach mehreren Herumspielereien dieses Feature nicht mehr zum Laufen bekommen.
Das war ein No-Go, denn ein Tablet-PC “muss” auch ohne Peripherie “von Hand” genutzt werden können.

Am Ende traf ich dann doch die Entscheidung, Windows 11 vollständig neu zu installieren, und zwar meine verfügbare “Windows 11 IOT Enterprise” Variante.

Neuinstallation mit IOT 11

Ein “normales” Windows 11 ARM64 Image startet am PIPO Tablet nicht vollständig, da Treiber fehlen. Diese müssen also vorher in das Windows-Setup-Image integriert werden.

PIPO W12 Driver Installation

Ich hatte natürlich per dism /Export-Driver schon vor dem Upgrade alle Treiber exportiert und gesichert.
Nun nutzte ich die Treiber-Integrations-Prozedur, die ich schon am dot-1-mini-PC erprobt hatte und integrierte die Treiber in boot.wim und install.wim des originalen Windows 11 IOT Images.

Am Ende kam alles auf einen FAT32 USB Stick, den das UEFI des PIPO-W12 problemlos erkannte und die Installationsroutine startete.

Ich löschte alle bestehenden Partitionen und ließ das gesamte Betriebssystem neu installieren.
Auch diese Prozedur dauerte wieder recht lange beim ersten Boot mit der Treiber Einrichtung, doch am Ende landete ich in einem jungfräulichem Windows 11 Login-Screen … aber diesmal mit funktionierendem Touchscreen.

Der Rest verlief wie üblich bei mir:

  • Account einrichten
  • Windows aktivieren
  • WSL und Debian installieren
  • Visual Studio 2022 installieren

Fertig war das aufgefrischte ARM64-Entwickler-Tablet.

Fazit

Also … ein Upgrade von Windows 10 auf 11 ist auf etwas exotischerer ARM64 Hardware doch ein gewisses Risiko. Es wurden alle außer einem Treiber korrekt neu integriert … doch auf eben genau den einen fehlenden kam es bei mir an.

Ich weiß zwar nicht, warum sich dieser nicht im Nachhinein zur Kooperation überreden ließ, doch am Ende bestätigt sich eine alte Regel, die ich schon in der Jugend aufgestellt hatte:

Eine komplette Neuinstallation ist besser als ein Upgrade.

Denn man schleppt immer irgend welche alten Installationsreste mit, die im Zweifelsfall eher stören.

Und nachdem Nutzdaten bei mir sowieso entweder am One-Drive oder im GIT-Repo liegen, und alle Apps online verfügbar sind, ist eine Neuinstallation oft schneller fertig, als ein Upgrade, wo man dann stundenlang die Probleme beheben muss.

Am Ende war die Aktion also erfolgreich … obwohl nicht so wie erwartet.

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Wenn sich eine triviale Erkenntnis mit Dummheit in der Interpretation paart, dann gibt es in der Regel Kollateralschäden in der Anwendung.
frei zitiert nach A. Van der Bellen
... also dann paaren wir mal eine komplexe Erkenntnis mit Klugheit in der Interpretation!