Mac Mini 2009 Upgrade
« | 30 Dec 2022 | »Mit 2 GB RAM und einer 2.5 Zoll HDD ist mein alter Mac Mini nicht gerade zu Spitzenleistungen nach heutigen Kriterien befähigt.
Jeden PC hätte ich längst aufgerüstet … doch ein Apple Gerät zerlegen … das hatte ich mich bisher nicht getraut.
Nun ist die Zeit gekommen das Wagnis einzugehen.
Wie man einen Mac Mini 2009 zerlegt …
Den Mac-Mini zu öffnen ist schwerer als eine Kokosnuss zu knacken. Tatsächlich ist “die Box” schraubenlos zusammengesteckt, doch ich musste unsäglich lange mit hauchdünnen spitzen Werkzeugen herumfuhrwerken, bis sich die “obere Schale” vom unteren Mainboard-Teil löste.
Abnehmen der Ummantelung
Hier die Schale:
Und der Kern:
Witzig sind die diversen Antennen für
WLAN
und Bluetooth, die an Sprungfedern
an der Seite eingeklinkt sind.
Diese muss man nämlich vorsichtig entfernen und vom Mainboard abstecken,
um den oberen Teil mit dem DVD-Laufwerk
entfernen zu können.
Abkoppelung des Laufwerksrahmen
DVD-Laufwerk und Festplatte sind auf einem eigenen Plastikrahmen angebracht, der mit 4 Schrauben am Mainboard befestigt ist, und die Daten laufen über ein dünnes Flachbandkabel, das man vorsichtig abziehen muss.
Verbindung zwischen Mainboard-Adapter und Laufwerksteil:
Schraubsockel des schwarzen Laufwerksrahmen links unten:
Upgrade von RAM und Festplatte
Hat man aber diese heiklen Absteckaktionen hinter sich, kann der obere
Laufwerksteil entfernt werden und das eigentlich Mainboard kommt
zum Vorschein.
Hier kann man nun RAM nachrüsten:
Und die Festplatte durch eine SSD ersetzen.
Laufwerksrahmen von unten:
Laufwerksrahmen von oben:
Erneute Zusammensetzung
Beim Anschließenden Zusammensetzen habe ich ganz besonders an den kleinen
Steckkontakten für die Antennen gelitten. Einer war nämlich unter dem
Laufwerksrahmen angebracht und die Verkabelung war leider zu kurz, als
dass ich sie im Vorfeld hätte anbringen können.
Mit Pinzette und viel Weinen bekam ich den Stecker auch von außen wieder
angeschlossen:
Upgrade mit Problemen
Mein Plan war es ursprünglich, den RAM zu verdoppeln und die Festplatte durch eine schnellere SSD zu ersetzen.
RAM Upgrade mit Problemen
In den beiden RAM Slots steckten 2x 1 GB DDR3 Module. Mein Plan war es, diese auf 4 GB aufzustocken, indem ich 2x 2 GB Module einsetzen wollte.
Doch der erste Start ließ das Board mit einem Piepton alle 5 Sekunden
nicht mehr regulär booten.
Nach einigem Herumprobieren fand ich leider die Ursache:
Ich muss wohl einen der RAM-Slots irgendwie beschädigt haben, denn
sobald ein RAM-Riegel in den unteren Slot eingeführt wird, startet
das Board nicht mehr.
Sowohl die alte RAM-Bestückung, wie auch unterschiedlichste Kombinationen
des neuen RAMs führten immer zum Ergebnis, dass beim Einsatz des unteren
Slots das Board nicht mehr startet.
Wird nur der obere Slot befüllt, läuft MacOS
ganz normal an.
Meine Lösung war daher in den oberen Slot ein 4GB DDR3 Modul einzubauen und den unteren Slot frei zulassen, und so funktionierte es am Ende auch.
Schade eigentlich, denn ich dachte, so könnte ich meine alten 2 GB Module sinnvoll verbauen.
SSD statt HDD
Da ich keine Ahnung hatte, ob und wie ich MacOS auf dem Gerät neu installieren konnte, kopierte ich einfach den gesamten Inhalt der 160 GB Festplatte Sektor für Sektor auf eine neue 256 GB SSD.
Das dauerte zwar eine Zeit lang, war aber am Ende erfolgreich.
Der Start von MacOS funktionierte auf Anhieb und war auch schneller,
als ursprünglich am alten Laufwerk.
Fazit
Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, ich hätte meinen Mac-Mini sehr vermisst. Doch es ist gut zu wissen, dass das Gerät nun zumindest ein bisschen aufgefrischt ist.
Mein Software-Update vor zwei Jahren hat dem Modell in Sachen Performance nicht gut getan, doch mit der neuen SSD und mehr RAM läuft es wieder ganz passabel.
Ärgerlich ist nur der nun defekte RAM-Slot.
Ich kann daher nur zu größter Vorsicht aufrufen, wenn dort jemand Hand
anlegen will. Vielleicht war es eine elektrostatische Entladung, weil
mir sonst kein “Abrutscher” bewusst geworden wäre. Auch konnte ich
keine andere physische Beschädigung feststellen.
In Summe war es aber mal eine nette Abwechslung und definitiv ganz anders als bei üblichen PCs oder ITX-Boards.