Webmin

Es muss etwa im Jahr 2003 gewesen sein, als mir ein Freund die Installation von webmin auf meinen Linux Systemen empfohlen hat.

Und tatsächlich war dann webmin der Grund, weshalb ich überhaupt angefangen habe, mit Linux zu arbeiten.


webmin ist ein spezieller HTTP-Webserver-Dienst, der die Verwaltung anderer Dienste eines Betriebssystems über eine Weboberfläche ermöglicht.
Man kann also einen PC oder Server per Webbrowser fernwarten, überwachen und teilweise auch “live” damit arbeiten.

Obwohl es inzwischen Ports für Windows gibt, kenne ich webmin in erster Linie nur von Linux Systemen.
Die Software ist in Perl geschrieben, was sie zwar leicht portierbar macht, aber nicht immer für beste Performance steht.

Installation

webmin ist kein regulärer Bestandteil von Linux Distributionen und deshalb wurden schon immer angepasste Installationspakete für die gängigsten Paketmanager auf der webmin Homepage veröffentlicht:

  • RPM für SuSE oder Redhat
  • DEB für Debian oder Ubuntu
  • oder ein TAR Ball mit den Sourcen für eine manuelle Einrichtung

Hat man das Paket heruntergeladen und mit dem Standard-Toolset installiert, z.B.:
dpkg -i path/to/webmin.deb oder
rpm -i path/to/webmin.rpm
dann sollte am Ende schon auf Port 10000 der HTTPS Webserver laufen.

Die weitere Einrichtung kann also schon remote über den Browser erfolgen.

Denn dieser zeigt beim Öffnen von https://webminserver:10000/ einen Logindialog an, um sich mit einem lokalen administrativen Account einloggen zu können.

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Server Verwaltung

Zu den für mich wichtigsten Aspekten von webmin zählt, dass unterschiedliche Dienste über ein WebUI verwaltet werden können. Einige Beispiele sind:

  • Apache HTTP (Webserver)
  • FTP (File transfer: ProFTPD, WU-FTP)
  • SQL (Datenbank Server, MySQL, MariaDB, PostgreSQL)
  • SAMBA (Windows Filesharing)
  • SMTP (Mailversand: sendmail / postfix)
  • SQUID (HTTP Proxy)
  • DNS (Domain Namen)
  • DHCP (IP Verwaltung)
  • LDAP (User Authentifizierung)
  • VPN Server
  • SSH Server
  • … und viele mehr

Der Dienst erkennt die Konfigurationsdateien und blendet ein WebUI ein, welches die abstrakten Zeilen in den Konfigurationsdateien in einfache Textboxen, Checkboxen und Buttons übersetzt.

So kann man die Konfiguration “gesichert” editieren und versteht meist auch viel leichter, wie der Dienst selbst aufgebaut ist, was einem beim reinen Studium der kryptischen Einträge in Textdateien nicht immer so schnell gelingt.

webmin war somit für mich das Gegenstück zu Microsofts Windows Server, der auch für jeden Dienst ein eigenes UI bereitstellt.

Über die Jahre ist webmin auch immer interaktiver geworden und benachrichtigt den Nutzer über Updates, der per Klick dann im Hintergrund installiert werden.

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Fazit

webmin ist vermutlich die Software unter Linux, die ich in Summe am längsten einsetze. Denn jeder Raspberry PI und früher jeder Linux Server, den ich in Betrieb nahm, war mit diesem Werkzeug versehen.

Leider hat sich der Leistungshunger heutiger Scripts derartig erhöht, dass gerade der Einsatz auf einem Raspberry PI 2 oder Zero nicht mehr so viel Spaß macht. Da wartet man schon teils recht lange, bis eine Seite geladen werden kann, was aber an der Fülle von Funktionen liegen mag.

However, ich wette auch in 10 Jahren wird webmin weiter auf der Liste meiner “aktiven” Software sein.

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Wenn sich eine triviale Erkenntnis mit Dummheit in der Interpretation paart, dann gibt es in der Regel Kollateralschäden in der Anwendung.
frei zitiert nach A. Van der Bellen
... also dann paaren wir mal eine komplexe Erkenntnis mit Klugheit in der Interpretation!