Ohr-ale Befriedigung

In Zeiten von Pandemie und Homeworking, ist ein gutes Headset lebenswichtig.
Ich habe bisher nicht so besonders darauf geachtet, doch nun lehrt mich der stetig Wechsel, wie unterschiedlich gut und schlecht der Klang an meine Ohren dringt.


Seit ein paar Jahren habe ich ein kabelloses (wireless) Headset der guten alten Marke Soundblaster … und dieses Teil habe ich erst jetzt so richtig schätzen gelernt.
Denn leider ist es etwas altersschwach und mir ist wegen der langen Nutzung auf einer Seite der Bügel gebrochen.

Diese Problem konnte mit Superkleber geheilt werden, doch weil ich mit dem Ausfall des Geräts gerechnet hatte, habe ich mir schon ein paar Alternativen zugelegt.

Hier eine Liste meiner “Lessons learned”:

  • Der USB-Dongle, der mit Funkkopfhörern arbeitet, sollte nicht am PC angeschlossen werden, sondern per Verlängerungskabel vom PC-Gehäuse weggeführt werden. Denn direkt am PC dürfte das Gehäuse das Signal schwächen, und bereits im Nebenzimmer treten Störungen auf. Doch mit der Entfernung des Sticks zum Gehäuse steigt die Reichweite und so funktionieren die Kopfhörer in meiner gesamten Wohnung und nicht nur im Wohn/Arbeitszimmer.
  • Meine neuen Kopfhörer sind gleichzeitig ein grässliche Lichtorgel, die man nicht abschalten kann. Dieses “Negativ-Feature” soll wohl cool wirken, ist aber eine bescheuerte Schlafstörung, wenn der Kopfhörer beim Laden rote, gelbe und blaue LED-Spiele durchführt, die man nicht abstellen kann. Ein dunkles Zimmer kenne ich seither nicht mehr …
  • Mute-Taste neben der Lautstärkenregelung direkt am Ohr ist auch ein No-Go. Man fasst ans Headset um die Lautstärke zu regeln und berührt dabei den Mute-Button und am Ende des Meetings wundern sich die Leute, warum ich so still war. Und ich dachte, ich hätte eh jeden Satz lautstark kommentiert.
  • Bitte keine Laptop-Mikrofone! Die sind für alle anderen Online-Meeting Teilnehmer eine Zumutung. Ja, inzwischen funktioniert die Ausfilterung von Eigentonausgabe im Mikro recht gut, aber trotzdem ist die Geräuschkulisse störend, die sich im Laufe des Gespräches ergibt. Auch wird oft die eigene Stimme weggefiltert, wenn parallel wer anderer spricht, während bei einem Headset das parallel sprechen und hören meist gut funktioniert.
  • Bluetooth In-Ears mit Mikrofon sind zwar leicht zu tragen aber kommen qualitativ selten an echte Headsets heran. Aus Fernost habe ich um wenige Dollar so ein Teil zum Testen bestellt. Für den geringen Preis, war das Gerät OK, doch ich merkte auch, dass Kollegen mich um Wortwiederholung baten. Soll heißen: Nur hören: JA, zum Sprechen: NEIN.
  • Billige Bluetooth Geräte haben dann auch noch einen Verzögerungseffekt. Der Sound kommt erst ein paar hundert Millisekunden später an. Filme ansehen ist mit den Teilen also keine Option … außer man beschuldigt sowieso die Synchronsprecher einen schlechten Job gemacht zu haben …
  • Dämpfung der Umgebung ist auch nicht immer das beste. Meine alten Kopfhörer saßen quasi perfekt. Nicht zu leicht aber auch nicht zu fest. Ich konnte also noch schwach meine Umgebung hören.
    Das neue Teil presst sich fest um die Ohren, womit man von der Umgebung nur wenig mitbekommt … aber gerade beim Arbeiten, wo man gar nichts mehr hört, bekomme ich meist ein komisches Gefühl, weil sich die Welt und der eigene Körper nicht mehr so anhört, wie gewohnt.
  • Klein = Kurze Laufzeit.
    Es ist eine Frage der Größe, denn in großen Headsets lassen sich auch leistungsfähigere Akkus verbauen, als in In-Ears. Mit einer vollen Ladung kommen meine Funkheadsets meist einen Arbeitstag (also bis zu 12 Stunden) aus. Die In-Ears machen schon nach ein bis zwei Stunden schlapp. Das hängt natürlich auch von der Lautstärke ab. Bei Meetings halten sie länger durch, als im Kino-Modus.

Fazit

Also kurz gesagt … ich will wieder ein neues Modell meiner alten Kopfhörer. Die waren offenbar ein zufälliger Glücksgriff und alle meine Alternativen kommen da nicht heran.

Kann schon sein, dass es auch Gewohnheit ist, aber ich erinnere mich, dass ich sie von Anfang an als “perfekt” wahrnahm. Und jetzt fällt mir eben um so intensiver auf, dass wirklich jedes Audiogerät anders klingt.

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Wenn sich eine triviale Erkenntnis mit Dummheit in der Interpretation paart, dann gibt es in der Regel Kollateralschäden in der Anwendung.
frei zitiert nach A. Van der Bellen
... also dann paaren wir mal eine komplexe Erkenntnis mit Klugheit in der Interpretation!