18650 Akku zu groß ???
« | 26 Jan 2020 | »Der 3D-Drucker hat das
Modell fertig gedruckt, inklusive einem Fach für einen
Lithium-Ionen Akku des Typs 18650.
Die Akkus wurden bestellt und geliefert.
Und dann …
… dann passen die Kack-Dinger nicht ins Gehäuse weil sie um 3-5 Millimeter
zu lang sind.
WTF ?
Viele Projekt-Modelle mit Akkus auf thingiverse.com
bauen auf einer 18650 Lithium-Ionen Zelle auf.
Die Dinger sind ja auch wirklich super, können einen Raspberry PI
für Stunden, oder einen Arduino samt Sensoren
über Tage betreiben.
Sie liefern Energie von 2 bis etwas über 3 Amperestunden
bei 3.7 Volt und sind in Kombination mit einem Step-Up Wandler auf 5 Volt
(USB ) in recht vielen
Powerbanks verbaut.
Sie sind höher und etwas dicker als handelsübliche AA-Batterien.
Und man sollte (wie bei AA Batterien) erwarten, dass alle Akkus des Typs 18650
exakt gleich hoch gebaut sind.
OK, einige haben noch ein Höckerchen am
Pluspol und sind um einen
Millimeter höher, während dieser bei anderen Produktionen fehlt.
Doch meine neu gelieferten Akkus waren mit 68 mm, 70 mm mit Pol, gegenüber
dem Standard von 65 mm um 5 Millimeter zu lang.
Denn die Nummer 18 65 0 soll genau die 18 mm Breite und 65 mm Höhe
ausdrücken.
Ursache: Schutzschaltung
Auf der Plastikfolienummantelung steht jedoch der Grund abgedruckt.
Denn die Akkus dieses Herstellers haben einen
Überladungs- und Tiefentladungs-Schutz
eingebaut.
Einerseits verzweifelt wegen der falschen Größe, andererseits neugierig auf “den Schutz” begann ich also einen meiner neuen Akkus zu zerlegen.
Warnung! Vorsicht ist hier geboten! Wer in den Akku ein Loch hineinbohrt,
braucht erstens die Feuerwehr und zusätzlich noch eine Portion Glück.
Daher niemals eine Aktion setzen, die den Akku selbst in irgend einer Weise
beschädigt!!
Nachdem sie mit einem Messer angeritzt wurde, ließ sich die Plastikfolie
ähnlich leicht abziehen, wie das Plastiketikett einer Limonadeflasche.
Darunter wurde der Grund des Größenunterschiedes sofort sichtbar:
Am Minuspol war ein runder Chipaufsatz angebracht, der mit einem dünnen Leiterstreifen entlang des Zylinders zum Pluspol verbunden war. Dieser sollte also über seinen eigenen freiliegenden Minuspol den Strom zum richtigen Minuspol unterbrechen, wenn der Akku über- oder tiefentladen werden würde.
Der Leiterstreifen war mit einer weiteren Plastikfolie abisoliert, die
ebenfalls leicht abgezogen werden konnte.
Und mein kleiner Seitenschneider trennte den Schutzchip spielend leicht vom
Akku ab.
Nun hatte ich einen “echten” 18650-er in der Hand, der genau 65 mm lang war
und wieder perfekt in mein gedrucktes Gehäuse passte.
Mein Tag (und mein Projekt) ist wieder gerettet und die neuen Akkus können
also mit ein paar “Ent-wicklungs-Schritten” einsetzbar gemacht werden.
Ergebnis
Eigentlich ist es ja blöd, dass man die Schutzschaltung entfernen muss. Sie
würde den Chip schließlich vor Schäden schützen.
Doch nachdem in Bastelprojekten meist ohnehin ein anderer
Schutz-Chip zum Einsatz
kommt, können wir davon mal absehen.
Wichtig ist vor allem die Größe des Akkus, denn mit abweichenden Längen wird
es unmöglich (bzw. äußerst schwer) 3D-gedruckte Gehäusemodelle zu nutzen.
Ich hätte noch nicht einmal das Modell erweitern können, weil es dafür zu
komplex gestaltet war.
Der Schutz-Chip wird aber aufgehoben und kommt in meine Sammellade.
Denn wenn gleich er momentan keinen Zweck erfüllt, so heißt das nicht,
dass es nicht morgen noch ein Projekt geben wird, wo sein Einsatz dankbar
angenommen wird.
Da er perfekt an den Akku angepasst ist, kann man ihn leicht wieder auf einen
solchen mit ein paar Drähten und etwas Lötzinn verpfropfen, oder ihn anderswo
z.B. zwischen ein Solarmodul oder einen
MCU klemmen.