SYSPREP

Offen gesagt pisst es mich langsam echt an, dass arbeitsfaule ITler ihre Quick-And-Dirty Aktionen als “ausgereifte” Lösungen anpreisen, diese im Netz publizieren und dann darauf verweisen und behaupten, dass eben diese Publikation beweist, dass es sich um eine “ausgereifte” Lösung handelt.

… Na das kann ja wohl jeder!


Worum geht es?

SYSPREP ist ein Microsoft Tool zur Bearbeitung von Windows Images, damit man eine angepasste Installation auf viele (Neu-)Geräte ausrollen kann. Und die interessante Frage ist, ob man dieses Tool zur “Generalisierung” eines Images anwenden soll oder nicht.

Microsoft definiert den Ablauf so:

  1. Installieren Sie Ihr Windows (Server, Desktop oder Embedded) vom Originalmedium auf einer Referenz-Maschine
  2. Installieren Sie Treiber und Updates
  3. Installieren Sie zusätzliche Anwendungssoftware.
  4. Führen Sie SYSPREP /generalize aus und fahren Sie das System herunter.
  5. Kopieren Sie nun den Festplatteninhalt des Referenz-Systems auf alle ihre Zielsysteme
  6. Beim ersten Start eines jeden Zielsystems richtet sich das ge-SYSPREP-te Windows automatisch neu ein.
  7. Die Zielsysteme sind nun mit allen Treibern und Anwendungsprogrammen einsatzfähig.

Und in der Tat halten sich alle großen Hardware Hersteller daran. Kauft man sich einen neuen Laptop, läuft beim ersten Hochfahren eine Treiber-Erkennung und Geräteeinrichtung, gefolgt von den üblichen Dialogen um Accounts und Einstellungen vorzunehmen. Dann landet man auf dem Desktop wo jede Menge (oft lästige) Programme auf einen warten.

Leider gibt es aber viele kleinere Unternehmen, die die obige Prozedur nicht auf die Reihe bekommen. Meist scheitern sie an SYSPREP, wenn es um Lizenzierung, Treiber Einrichtung oder dem Voreinstellen mancher Konfigurationen geht.

Die billige Lösung:

Sie lassen SYSPREP weg und kopieren die Windows-Installation einfach so. Das dumme daran ist, dass Hardware-spezifische Einstellungen des originalen Referenzsystems mitgeschleppt werden.

Das ganze funktioniert auch nur deshalb “irgendwie”, weil Windows beim Hochfahren die Fehler erkennt und zu bereinigen versucht. Das Chaos wird dann erst sichtbar, wenn System-Programme Fehler melden, weil IDs von Festplatten oder USB Geräten referenziert sind, aber fehlen. Und dann streikt der Computer-Schutz oder im Embedded Bereich der Write Filter. Weicht die Hardware der Zielsysteme von der des Referenz-Systems ab, sind auch Bluescreens möglich und man darf sich ein neues Image basteln.

Zugegeben: Wenn man ganz spezifische Einstellungen erhalten möchte, benötigt man mit SYSPREP einige Zusätze, um diese möglich zu machen (Antwort-Dateien).

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Wenn sich eine triviale Erkenntnis mit Dummheit in der Interpretation paart, dann gibt es in der Regel Kollateralschäden in der Anwendung.
frei zitiert nach A. Van der Bellen
... also dann paaren wir mal eine komplexe Erkenntnis mit Klugheit in der Interpretation!