Deutsch BASICs
« | 28 Nov 2018 | »Früher habe ich meinen Lehrern die Schuld daran gegeben, aber die Wahrheit ist, dass ich in Fremdsprachen einfach schlecht bin. Das gilt auch für Englisch.
Trotzdem ist es gerade in der Online-Welt unumgänglich diese Sprache
zu verstehen und zu nutzen.
Und für die Programmierer beherrscht Englisch ohnehin die ganze Welt.
Die ganze Welt? Nein, Office 95 leistete erbitterten Widerstand…
Ich sehe es heute als Zeichen von sehr schlechtem Stil an, wenn in Programmen Variablen- oder Funktionsnamen NICHT-englisch benannt sind.
Aber tatsächlich hatte Microsoft einmal die absurde Idee, die Skript-Erweitung
seiner Office-Palette in einige Landessprachen zu übersetzen.
Konkret sprechen wir von VBA,
Visual Basic for Applications (bzw. für Applikationen).
Die lokalisierten Schlüsselwörter waren schon schlimm genug, aber das größte Verbrechen war, dass die origalen englischen Kommandos gar nicht mehr gültig waren.
Statt …
… schrieb man tatsächlich:
Das ist eigentlich ein Kündigungsgrund, wenn man so etwas abliefert. Nicht nur, dass man die Möglichkeit verliert, dass ein Großteil der Programmierer der Welt diesen Code lesen kann, es macht es auch unmöglich, dass zwischen normalem VB Classic und VBA Codes ausgetauscht werden, oder dass man Excel-Tabellen über Landesgrenzen hinweg nutzen kann.
Denn das deutsche Excel sprach nur deutsches VBA, das englische nur englisch …
Zum Glück war der Spuk mit
Office 97 wieder vorbei,
aber der Schaden war bereits angerichtet:
Tatsächlich war es einer meiner ersten Jobs (als Praktikant) eine Tabelle
aus Office 95 auf Office 97 mit VBA Makros zum Laufen zu bekommen.
Theoretisch gab es eine Konvertierungsfunktion in Office … die wie immer bei solchen Konstellationen nur einen Teil richtig übersetzte.
Ich hätte ja gerne mal eine lateinische Programmiersprache gesehen, wo IFs entfallen, weil man Verzweigungen über Endungen der Kommandos unterscheiden kann.
“Vergrößern” lautet im Infinitiv auf augere
, und definiert die Funktion.
Als unausweichliches Kommando, dient der Imperativ: “auge”.
Will man die Funktion aber nur ausführen, wenn eine Bedingung erfüllt ist,
kommt der Konjunktiv augeat
zum Zuge, gefolgt von der Bedingung.
Leider kam es nie zu einer Referenzimplementierung dieser Idee.
… vielleicht sollte ich den Entwurf an Microsoft senden …