She-Hulk! Quo vadis, MCU?

Also … den W-T-F-Award 2022 haben die Marvel Studios jetzt eindeutig gewonnen.

Denn diese Woche lief das Serien-Finale der She-Hulk Staffel über Disney Plus.


Achtung! Spoiler folgt!

Man vögelt offenbar wieder gerne viel

Das letzte Mal, dass ich derart zusehen konnte, wie es einer Frau “sehr nach Männern verlangt”, war wohl in einem Porno gedreht Ende der 90er Jahre.

Denn die als “Superhelden-Serie” vorgestellte She-Hulk Staffel hat nur ein wesentliches durchgehendes Element und das sind die Versuche von “Jennifer Walters”, die versehentlich etwas Blut des Hulk abgekommen hatte, sich einen Mann zu angeln.

Dabei kommt stets heraus, dass alle Männer Schweine sind, außer Daredevil, der ist ein liebenswerter Engel (im Bett).

Wäre das jetzt keine Marvel Serie gewesen, hätte ich vermutlich einen Vergleich zu Jersey Shore oder Desperate Housewives gewagt.
Aber so bin ich völlig verwirrt, was das jetzt sollte.

Kein Leitfaden

Die Phase 1-3 läuteten den Erfolg von Marvel vor allem dadurch ein, dass die Filme und Nebenprojekte zusammenspielten und auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiteten.

Und des sah am Anfang von Phase 4 mit Wanda-Vision, Loki und Falcon so aus, als würde diese Idee auch in den Disney-Plus Serien fortgesetzt werden.

Doch dann kamen Moonknight und Ms.Marvel, wie auch der 4. Thor Film, die zwar weiter im Marvel Universum spielen, aber nicht mehr so wirklich zum Gesamtbild passten.

Aber nichts bisher wich so eklatant ab, wie She-Hulk.

Eine Frauen-Serie ??

Ja, vielleicht denke ich falsch, den “Superhelden” hatten immer eine sehr männlich geprägten Kampfhintergrund, in dem Frauen leider viel zu oft zu Nebenfiguren degradiert wurden.
Mir ist schon klar, dass “die neue weibliche Hauptrolle” auch bewusst anders geschrieben sein musste, als vergangene Akteure.

Aber warum kommt She-Hulk dann wie die dümmste “Tussi” bei mir an, die sich primär für ihr Aussehen interessiert und wie sie Männer beeindrucken kann, wobei mit der Berufsrolle der Anwältin doch eine super Vorlage für eine seriöse Figur geschaffen wurde?

Ich frage mich daher, ob man hier bewusst einen Gegenpol zu Scarlett Johannson’s “Black Widow” herbei schreiben wollte … oder ob das einfach nur passiert ist.

Selbstironie

“Die 4. Wand zu brechen” und mit dem Publikum zu sprechen, ist inzwischen schon häufiger in Marvel Serien passiert, doch She-Hulk treibt es auf die Spitze und zwar so extrem, dass ich es auch beim besten Willen nicht mehr als lustig empfinden kann.

Und als dann am Ende auch noch der Marvel-Roboter “KEVIN” eingeführt wird, von dem sich She-Hulk ein besseres Ende für die eigene Serie wünschen kann, und ihr dieser Wunsch erfüllt wird, war der Bock aus meiner Sicht vollkommen abgeschossen.

Quo vadis, Marvel?

Fazit

Tja, wenn man mal Fan ist, bleibt man es auch.
Die She-Hulk Serie ist eine einzige Karikatur des Superhelden-Genres und wenn man es so betrachtet, kann man es auch lustig finden und genießen.

Und trotzdem bemerke ich, dass dieser immer weiter um sich greifende Extremismus in Sachen Übertreibung mich immer weiter abschreckt.

Es ist schon klar, dass man neue Geschichten heute anders bringen muss, um nicht sofort mit den Urgesteinen IronMan, Thor und Captain Amerika gleichgesetzt werden zu können.
Ich kann aber zur aktuellen Entwicklung leider nur sagen:

Nein, so bitte nicht.

Aber zugegeben … mir fehlt auch eine Vorstellung, wo ich dann hätte sagen können:

Genau so hätte es sein sollen.

Und somit hoffe ich auf das beste und bete dafür, dass weitere Serien (wie Loki 2) nicht auch in diese Billig-Comedy Schiene einrasten.