CompactOS macht Windows kleiner
« | 23 Oct 2022 | »Windows 10 Images wachsen leider schnell an. Die 10 GB der Neuinstallation, dehnen sich schon nach der Treiber und Updateinstallation auf bis zu 20 GB aus, ohne dass man ein einziges weiteres Softwarepaket hinzufügt.
Gerade im Embedded Bereich sind aber kleine Images von Vorteil, und dafür
gibt es ein eigenes Tool namens compact
Auf meiner üppigen 500 MB Festplatte meines 486er belegten vor 25 Jahren:
- Windows 3.1 etwa 16 MB, also 3 %
- Windows 95 etwa 80 MB, also 16 %
- und NT 4 etwa 200 MB, also 40 %
Die Installation von Office und Visual Basic füllten locker weitere 150 MB auf (weil ich immer alle Komponenten installierte) und wenn man dann noch ein Pagefile addiert, dann ist die Platte voll.
Kompression war daher schon früh mein Thema und am interessantesten fand ich die NTFS Dateikompression. Wird das ganze C-Laufwerk komprimiert, verbrauchte das OS etwa 25-33% weniger Speicherplatz. So konnten z.B. 60 MB gewonnen werden, oder wie ich damals staunend feststellte:
Das sind ja über 40 Disketten !!
Das funktioniert zum Teil auch heute noch, doch da ein Windows 10 eine Vielzahl seiner Bibliotheken im Speicher hat, lässt sich auch vieles nicht live komprimieren.
Zusätzlich ist die NTFS-Kompression nicht besonders stark, weil sie auf Vorhersehbarkeit und nicht auf hohe Dichte optimiert ist.
CompactOS
Recht gut funktioniert aus meiner Sicht Windows PE, denn hier liegen
200 - 500 MB stark komprimiert in einer boot.wim
, die vollständig in den
RAM geladen werden und die dann als virtuelles Dateisystem fungieren.
Doch Aktualisierungen durch Updates oder neue Treiber bedeuten beim WIM
immer den Aufwand, dass man das Image mit Tools wie dism
offline
nachbearbeiten muss.
Mit Windows 10 hat Microsoft dafür aber ein neues Feature hinzugefügt, dass
einerseits Kompression ermöglicht und andererseits flexibel ist.
Der Aufruf von
1compact.exe /CompactOS:always
als Administrator lässt das Betriebssystem seine Dateien komprimieren und das
OS in den Compact-Modus wechseln.
Dadurch erspart man sich je nach Installationsgröße ein paar Gigabyte.
Monatliches Cleanup
Gute Ergebnisse konnte ich in Kombination mit einem Image-Cleanup erzielen. Hat man nämlich in der Mitte des Monats die üblichen Windows-Updates empfangen und installiert, empfiehlt sich ein Aufruf von:
Das Betriebssystem integriert dann alle Updates permanent und entfernt interne Backups und danach wird sichergestellt, dass auch alles gut komprimiert ist.
Gerade auf älteren Windows-Tablets mit unter 100 GB Speicherplatz hilft einem jedes auf diese Weise gewonnene Gigabyte.
Fazit
Mir wäre es zwar lieber, dass man Windows noch weiter entschlacken könnte und vor allem Legacy-Komponenten ausschließen könnte (wie etwa bei den Embedded oder IOT Varianten), doch mit der einfach zugänglichen Kompression kann ich mich auch anfreunden.
Genau solche Kompressions-Features hätte ich im Jahr 2011 dringend gebraucht, als ich für Industrieterminals Windows 7 Embedded Images inklusive eigener Software auf 12 GB SSDs zuschneiden musste.
Naja, gut zu wissen, dass auch Microsoft inzwischen dazugelernt hat.