STM8S103F3P6
« | 31 Aug 2019 | »… und er ist noch billiger als ein ATtiny
Das letzte Argument sollte dann auch den letzten Zweifler überzeugt haben. Denn ein STM8 Chip kostete mich bei 10 Stück weniger als 70 Cent pro Stück und das sinkt bei größeren Zahlen noch weiter ab.
Was kann man mit dem Teil also machen?
Vergleich mit ATtiny84
In Sachen Speicher ist der STM8 dem ATtiny
überlegen, kommt aber mit 1 KB RAM nicht an die 2 KB des ATmega328 heran. Und
von den PINs her ist ähnlich zur ATtiny84/44/24 Serie, hat zwar weniger
analoge Eingänge, stellt dafür aber ein paar rein digitale Pins mehr bereit.
SPI und
I2C sind hier nicht überlappend
sondern eigenen Pins zugeordnet.
STM8S103F3P6 | ATtiny84 | |
---|---|---|
CPU | 16 MHz | 1/8/16 MHz |
Programmspeicher | 8 KB | 8 KB |
RAM | 1 KB | 512 Byte |
EEPROM | 640 Bytes | 512 Byte |
Spannung | 2.9 V - 5.5 V | 2 V - 5.5 V |
Standard-Spannung | 3.3 V | 5 V |
Analoge Pins | 5 | 8 |
PWM Pins | 8 | 4 |
SPI | ja | ja |
I2C | ja | ja |
UART | ja | ja |
Das tolle am Board des STM8S103F3P6
ist, dass wir gleich einen Mikro-USB
Port verbaut haben um ihn zu bestromen. Das Ladekabel vom Mobiltelefon können
wir hier somit gleich nutzen.
Aber noch besser ist sein Preis von unter einem Euro pro Stück
(um die 70 Cent je nach Bestellmenge).
Programmierung
Jetzt könnte man denken: Das ist der perfekte ATmega bzw. Arduino UNO Ersatz.
Nö, leider nicht ganz.
Denn der für die Arduino IDE bereitgestellte Compiler schafft nur
C und kein
C++. Das bedeutet, das so gut wie
keine Arduino Bibliothek nutzbar ist, weil die fast alle mit C++ Objekten
arbeiten.
Zwar sind viele der üblichen C++ Arduino Bibliotheken wie z.B. Serial
durch
ähnliche C-Funktionen ersetzt, dennoch bedeutet das einen
Produktivitätsverlust.
Der verbaute USB-Port ist leider nicht für die Programmierung nutzbar, sondern
nur für die Stromzufuhr.
Will man ein Programm auf den Chip brennen, braucht man ein eigenes
Programmiergerät, z.B. den ST-Link Programmer.
Dieser wird mit 4 speziellen zusätzlichen Programmier-Pins verbunden und per USB am
PC angesteckt.
Programmiergerät-Derivate kann man in Fernost aber schon um 1-2 Euro erhalten.
Fazit
Bisher ist der Chip quasi “nur Teil meiner Sammlung”. Noch habe ich keine weiteren Experimente mit dem Chip gemacht, außer die üblichen Pin und LED Tests.
Wenn man vom C++ Manko absieht ist der Chip aber super für Projekte geeignet,
die sonst z.B. von einem ATtiny84 erledigt werden.
Ein besonderer Pluspunkt ist sein Preis, denn dieser Chips ist der günstigste
überhaupt, der so viele analoge Pins und ausreichend RAM bereitstellen kann.
Ich bin schon gespannt wie die ersten Ergebnisse in Projekten aussehen werden, wo der STM8 seine Stärken unter Beweis stellen kann.