ZIP drive
« | 03 Dec 2018 | »Etwas vor dem Jahr 2000 wurden Disketten für mich endgültig zu klein, um Daten darauf auszutauschen. Textdokumente wurden mit jeder Office Version größer und anstatt von kleinen WMF Vektorgrafiken fanden immer mehr echte Bilder Einzug in die Dokumente.
Das gleiche passierte auch mit Quellcode. Immer größer wurden die Resource-Dateien, bis sie schließlich nicht mehr auf 1.44 Megabyte Datenträger passten.
Doch es gab eine Lösung: Das ZIP-Laufwerk von Iomega
Da hatte doch tatsächlich jemand die Idee, “neue” Disketten zu entwickeln, die nicht 1 Megabyte, sondern ganze 100 MB, später noch mehr fassen konnten.
Der für mich interessanteste Part war: Es gab ein Modell, das am
Parallel-Port des
PCs angeschlossen werden konnte.
Das war natürlich super, denn ZIP Laufwerke waren selten anzutreffen,
und so konnte ich mein Laufwerk einfach mitnehmen.
Es kam damals immer wieder vor, dass jemand mich bat, seinen Computer neu aufzusetzen. Eine angepasste DOS -Startdiskette, die das ZIP-Laufwerk einband, war somit Teil meines “ZIP-Drive-Rettungs-Koffers”, mit dem ich um die Häuser zog.
Die Geschwindigkeit war … naja, damals ausreichend. USB war vielleicht schon erfunden, aber immer noch nicht verbreitet und auch nicht jeder besaß ein CD Laufwerk.
Tatsächlich fiel meine Wahl auf ZIP, weil es im Verhältnis zu CD-Brennern kostengünstiger war und die ZIP-Disketten leichter verändert werden konnten.
Parallel dazu gab es auch noch einen zweiten Versuch, “neue Disketten” einzufügen, und zwar die SuperDisk.
Wie auch immer, ab 2000 wurden CD-Brenner und -Rohlinge immer günstiger, und so wurde mein Parallelport ZIP-Drive-Koffer durch eine kleine CD-Mappe ersetzt. Heute sind nur noch 2 USB Sticks in meinem Rucksack.
Ich habe das Gerät vorhin wieder angeschlossen … und siehe da, es läuft noch. Sogar eine Diskette konnte ausgelesen werden. Es gab zwar Unterbrechungen und “Geräusche” während des Zugriffs, die mich einen Fehler vermuten ließen, doch nach etwas Wartezeit, konnten alle Dateien der Diskette kopiert werden.
Also … für ein Teil, das inzwischen 20 Jahre alt ist und die letzten 15 Jahre nicht mehr in Betrieb war, ist das schon beeindruckend.