C Control Probot

Vor einige Jahren kaufte ich mir mal beim Conrad den kleinen Probot 128.

Der ist für “fortgeschrittenere” Kinder geeignet, also müsste ja sogar ich damit klar kommen. Und das wäre dann auch ein super Einstieg in die Mikrocontroller Welt.

Und das Teil ist ja auch lieb und alles, aber dann gibt es da ein Detail, dass mir die Freude nachhaltig vermiest hat.

Die C-Control Mega 128 und ihr beknacktes Compact-C.


Probot 128

Bitte nicht falsch verstehen, die MCU wäre echt super und einem Arduino UNO PIN- und RAM-mäßig weit überlegen.

Doch dann kommt dieser unsinnige “Compact-C” Dialekt.

Der Sprachumfang von CompactC entspricht im wesentlichen ANSI-C, ist aber an einigen Stellen reduziert, da die Firmware ressourcensparend implementiert werden musste. Folgende Sprachkonstrukte fehlen:

structs / unions
typedef
enum
Konstanten (const Anweisung)
Zeigerarithemetik

Wow! Das ist vielleicht eine Aussage. Für mich heißt das: Egal was Sie bisher programmiert haben, fangen Sie von vorne an.

So, als wie wenn man vom Autohändler hört:

Wir haben ein neues Auto gebaut. Es ist grundsätzlich ein ganz normales Auto, doch es hat keinen Motor und keine Räder, die mussten wir einsparen um die Effizienz zu erhöhen.

Naja und damit hat es nicht lange gedauert und das Spielset wurde in den Kasten geräumt.

Also mal ehrlich. Wieso versucht man mit einem eigenen Codeinterpreter, der nur vorverdaute Compact-C oder Basic-Stücke aus einer eigenen IDE verarbeiten kann, ein gutes und flexibles Produkt künstlich zu verschlechtern?

Wenige Jahre später war Arduino in aller Munde und dank einer offenen Plattform mit ordentlichen Compilern und Bibliotheken hat man Spaß daran und kann Quellcodes super mit anderen Projekten teilen.

Was soll man mit einem “C”, das kein “C” ist und keine Pointer und structs versteht, mehr machen außer die 10 Beispielanwendungen nachzuschreiben, die in der Bedienungsanleitung dabei sind?

Fazit

Ich habe mir vorgenommen das Teil wieder aus dem Schrank zu holen und zu zerlegen. Wenn sich Teile durch einen Atmega 328 ansteuern lassen, dann werde ich vielleicht doch noch meinen Spaß mit der Hardware haben. Zwar 7 Jahre später … aber besser als nie.

Es gibt aber offenbar auch Fans dieser Plattform.