Disketten bzw. floppy disks

1996 passten alle meine erste Programme noch auf eine oder zwei Disketten. Heute muss ich Quellcodeverzeichnisse immer erst bereinigen, bevor sie auf den 16 GB USB Stick passen.

Die gesamte Mitschrift eines Schuljahres konnte auf den 1 Megabyte großen Magnetscheiben gespeichert werden. Doch das in jeder E-Mail mitgeschickte Logobild meiner Firma geht sich da keinesfalls drauf aus.


Nachdem ich damals - in den guten alten Tagen - mein Zimmer betrat, war die erste Aktion die Power-Taste der Zentraleinheit meines 386ers zu drücken.

Ein anfangs kurz tiefer dann immer höher werdender Ton kam aus der grauen Blechkiste.

Dann hörte man: Tick-Tick-Tick-Tick-Tick-Tick-Tick-Tick aus dem PC-Speaker. Das war die Speicherprüfung, die nach jedem 256 Kilobyte Block ein Klickgeräusch ausgab, wenn der Speicher zugänglich war.

Dann kurz Stille, bzw. … das übliche Rauschen von Festplatte und Lüfter.

Plötzlich ein lautes Krachen DRRRRRROOOO-DRRRRRRRAAAA. Das war der Laufwerkstest von Diskettenschacht A:

Gleich danach ein höheres etwas zirpendes DRRRRRRAAAA. Somit war der Laufwerkstest des kleineren Diskettenschachtes B: abgeschlossen.

Danach ein Piep und dann konnte man den Festplattenkopf leicht knacken hören, der MS-DOS in den Speicher lud.


Diese einzigartige Geräuschkulisse werde ich wohl nie mehr vergessen. Auch wenn mein erster PC eine gebrauchte veraltete Klapperkiste war, ich liebte ihn … hatte ich doch darauf QBASIC erlernen und meine ersten kleinen Codes abtippen können.

Das Gerät ist leider schon lange tot, doch 3 Bauteile daraus funktionieren noch:

  1. Das Netzteil mit seinem mechanischen Ein/Aus-Schalter
  2. Das 5.25 Zoll Diskettenlaufwerk, damals Laufwerk A:
  3. Das 3.5 Zoll Diskettenlaufwerk, damals als B: bekannt.

Und seit wenigen Tagen ist das 5.25 Zoll-Teil zu mir nach Wien übersiedelt, gemeinsam mit einer alten Diskettenschachtel.

Es macht ja keinen Sinn, wenn die Hardware und Datenträger am Zweitwohnsitz langsam verrotten und ich suche ja an manchen Wochenenden Zerstreuung im Ein- und Ausbau von Teilen auf meinen antiken Pentium-Rechnern.

5.25 Zoll Disketten

Sie zählen zu den ältesten Datenträgern, die ich besitze und sind für mich immer optisch ein Augenschmaus: So muss eine “echte” Diskette aussehen.

An meiner damaligen Schule standen noch alte 8086 Kisten mit den ältesten Varianten dieser Disketten mit 180 Kilobyte herum. Sie waren teilweise nur einseitig formatiert.
Dann gab es auch welche, die auf beiden Seiten beschrieben werden konnten und ganze 360 Kilobytes fassen konnten.

Für meinen PC haben wir schnell eine 10er Packung der neueren DS (double-sided) HD (high-density) Disketten gekauft, die stattliche 1.2 Megabytes bereitstellen konnten.

Und auf eben solchen Disketten startete ich meine Programmierversuche. Denn die 40 Megabyte Festplatte war mit Windows 3.1 und Word fast ganz ausgefüllt.

3.5 Zoll Disketten

Tatsächlich hatte ich anfangs nur wenige dieser Exemplare. Der Grund war: Mein Rechner hatte das 5.25 Zoll Laufwerk als A: eingerichtet und konnte nur davon booten.
Ich wollte daher in erster Linie den Diskettentyp, von dem man auch booten konnte.

Doch als ich eines Tages mutig genug war, den PC aufzuschrauben, hatte ich schnell erkannt, dass ich die Laufwerke nur anders herum anstecken muss. Das BIOS hatte ich auch schon entdeckt, und als danach Laufwerk A: das 3.5 Zoll-Modell war, wurden die 5.25 Zoll Disketten in den Hintergrund gedrängt.

Zur Einführung von Windows 95 bekam ich dann den 486er geschenkt, der nur noch ein 3.5 Zoll Laufwerk hatte. Doch auch da dauerte es nicht lange, bis ich das alte “große” Laufwerk in die neuere Maschine umbaute.

Und so setzte sich die Reise über den Pentium 1 bis zum Pentium 2 ins Jahr 2000 fort, obwohl ich nur noch extrem selten zu den alten 5.25 Zöllern griff.

Meine Übersiedlung nach Wien machte der alte Knacker von Laufwerk nicht mehr mit … bis eben letzte Woche.

Nun habe ich, nach fast 20 Jahren wieder ein 5.25 Zoll Laufwerk in meiner Nähe. Und es scharrt und knarrt immer noch, wenn es ohne eingelegte Diskette einen Zugriffsversuch abarbeitet.

Fazit

Tja … wie sagt man so schön:

Alte Liebe rostet nicht.

Floppy disk 5.25

Ach ja … da sind ja auch noch meine nun verwaisten C64 Disketten übrig. Herrje … was soll ich nun mit denen machen? Denn deren Formatierung lässt sich in PCs nicht mit Boardmitteln lesen.

Floppy disk C64

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Wenn sich eine triviale Erkenntnis mit Dummheit in der Interpretation paart, dann gibt es in der Regel Kollateralschäden in der Anwendung.
frei zitiert nach A. Van der Bellen
... also dann paaren wir mal eine komplexe Erkenntnis mit Klugheit in der Interpretation!